Kühlen Kopf behalten!
Gerade im Sommer oft leichter gesagt als getan.
Die Zahl der Menschen, die klimatisch zugespitzte Tage und Wochen erleben, nimmt zu.
Auch in unseren Breiten, besonders in Städten, gibt es mittlerweile häufiger Zeiten, in denen die Temperaturen vom optimalen Jahresmittel zwischen 11-15 Grad gravierend nach oben abweichen. Tropennächte über 20 Grad werden häufiger. Von Hitze spricht man ab einer gefühlten Temperatur von 32 Grad.
Subjektive Wahrnehmung, Alter, soziale Situation und Gesundheit bewirken dabei unterschiedliche Möglichkeiten, Körpertemperatur zu regulieren.
Hitze, oft begleitet mit höheren Feinstaubbelastungen der Luft und höheren Ozonwerten, belastet besonders Herz und Kreislauf, verstärkt manche körperliche Beschwerden, bewirkt schnellere Erschöpfung, Austrocknung, Sonnenstich und manchmal Hitzschlag. Ältere sind davon besonders betroffen.
Manche Medikamente lindern Beschwerden, bewirken aber Mineralien- und Salzverlust. In Absprache mit der Hausarztpraxis sind ggf. Anpassungen geboten.
Was kann weiter getan werden?
- Luftige und leichte Kleidung nutzen.
- Besonders anstrengende körperliche Aktivitäten, Gartenarbeit, Sport, außerhäusige Termine, Kochen soweit möglich in die Morgen- und Abendstunden verlegen. Kopfbedeckung bei Aufenthalten außerhalb der Wohnung aufsetzen, Sonnenschutzcreme nicht vergessen.
- Wohnung bzw. Zimmer nachts und morgens lüften, tagsüber Rollos und Markisen nutzen, feuchte Tücher aufhängen, Ventilator nutzen.
- Schlafzimmer wenn möglich am kühlsten Ort der Wohnung einrichten, geeignete Matratze bzw. Bettroste benutzen. Die Schlafzimmertemperatur sollte einige Grad niedriger sein als die in anderen Räumen, Zugluft während des Schlafes vermeiden.
- Bettwäsche aus leichtem Material nutzen, u.U. reicht ein Bettlaken zum Zudecken.
- Genügend Wasser, Saft, Kräutertee trinken, Alkohol, Kaffee, Getränke mit viel Zucker meiden, dabei genügend Mineralien zu sich nehmen (u. a. Salzstangen). Kaliumreicheres Obst (Bananen, Pfirsiche, Aprikosen) essen.
- Medikamenteneinnahme mit der Hausarztpraxis besprechen und ggf. in Hitzeperioden anpassen.
- Bei körperlichen Beschwerden, Erschöpfung, Sonnenstich, Hitzschlag sofort in den Schatten, abkühlen, Kleidung lockern, UnterstützerInnen ansprechen, ggf. Notfallknopf betätigen, Rettungsdienst alarmieren.
Politisch gilt es, Einfluss in den Gemeinden und Städten zu nehmen, nachhaltigere Stadtentwicklung zu betreiben, die Bebauung auf veränderte Klimaanforderungen einzustellen, Luftschneisen in der Bebauung sicherzustellen, Schattenzonen einzurichten, Bäume, Büsche, Grünflächen und Wasserspender auszubauen, Informations- und Warnsysteme für die Bevölkerung auszudehnen, Aktionspläne für Hitzephasen verbindlich zu machen.
Besondere Aufmerksamkeit muss Menschen in Alten-, Pflegeheimen und Einrichtungen des Gesundheitswesens gelten.
MitarbeiterInnen in der häuslichen und ambulanten Pflege sollten auf Anzeichen für Hitzestress achten und für Beratungen vorbereitet sein.
Schauen auch Sie mal nach ihren Nachbarn, besonders wenn sie alleine leben.
Engagieren Sie sich mit uns für Umweltgerechtigkeit – denn gesünder leben hat auch mit sozialer Gerechtigkeit zu tun!
Um Ergänzungsanregungen oder Änderungswünsche zu diesem Flyer-Entwurf wird unter schreiner.49@nullweb.de gebeten.